Pimp your Brain - Spielerisches Gehirntraining für mehr beruflichen Erfolg

Pimp your Brain - Spielerisches Gehirntraining für mehr beruflichen Erfolg

von: Robert Griesbeck

Campus Verlag, 2008

ISBN: 9783593385242

Sprache: Deutsch

193 Seiten, Download: 2615 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Pimp your Brain - Spielerisches Gehirntraining für mehr beruflichen Erfolg



Was kein Computer kann: paradox denken (S. 138-140)

Die Vergleiche von menschlichem Gehirn und Computer sind immer etwas wacklig und nur bedingt zutreffend. Was Menschen jedoch eindeutig über die Denkmaschinen erhebt, ist die Fähigkeit, ein Pa radox auszuhalten, ja, sich sogar daran zu erfreuen. Computer halten ein Paradox nicht aus, sie drehen komplett durch, wenn sie auf eines stoßen.

Ein klassisches Paradox arbeitet damit, dass ein Satz sich auf sich selbst bezieht und dabei etwas über seinen Wahrheitsgehalt aussagt. Kurz: Der Satz behauptet, dass er lügt und gleichzeitig wahr ist. Nun kann man solche Formulierungen als bloßen Quatsch und philosophische heiße Luft abtun, aber man kann sich auch darauf einlassen und miterleben, wie sich das Hirn dabei fühlt, ständig an Grenzen zu stoßen. Nehmen Sie zum Beispiel die schlichte Formulierung »Dieser Satz ist falsch«. Klingt harmlos, aber denken Sie einmal darüber nach. Wenn wir annehmen, der Satz ist richtig, dann ist er falsch.

Nehmen wir das Gegenteil an, nämlich, dass er gar nicht stimmt, dann ist das genau das, was der Satz sagt. Der Satz ist damit wahr. Dies ist ein Widerspruch, den man im Kopf nicht aufl ösen kann. Man kann ihn nur bewundern. Aus dieser Grundstruktur haben große Denker erstaunliche und unterhaltsame Variationen geschaffen. Eine der bekanntesten wird dem griechischen Philosophen Epimenides aus Kreta zugeschrieben: »Alle Kreter sind Lügner.« Abgesehen von der mutigen Nestbeschmutzung stellt sich uns die interessante Frage, ob das ein echtes Paradoxon ist. Klar, wenn der Satz stimmt, kann er gleichzeitig nicht stimmen, weil Epimenides selbst ein Kreter ist und behauptet zu lügen. Aber wenn der Satz nicht stimmt, folgt nicht unbedingt daraus, dass alle Kreter die Wahrheit sagen.

Ein echtes Paradox hätte sich erst ergeben, wenn Epimenides gesagt hätte: »Alle Kreter lügen immer.« Man kann Epimenides auch aktualisieren, indem man sich vorstellt, der Innenminister würde sagen: »Alle Minister lügen ständig.« Nun ist auch er ein Minister und lügt somit – wenn dieser Satz die Wahrheit ist. Das kann er aber gar nicht sein, weil er sonst gelogen wäre. Wie man es auch dreht und wendet, manche Behauptungen sind eben nicht falsch, sondern unmöglich. Solche Paradoxa aufzulösen – das heißt, sich im Gehirn ein schlüssiges Bild von der Aussage zu machen – geht über unsere Kapazität. Wir können es nur als seltsames Rätsel abspeichern. So wie die berühmte Eschertreppe, bei der wir zwar wissen, dass sie nicht funktionieren kann, obwohl wir doch sehen, dass sie funktioniert.

Auch viele Denksportaufgaben sind auf einem Paradoxon aufgebaut, meist jedoch nur auf einem scheinbaren, wie bei dem folgenden Beispiel. Manche Menschen bleiben bei der Lösung dieser charmanten Aufgabe rettungslos stecken, während andere sie spontan und mühelos meistern: »In diesem Satz verstecken sich zwei Felher.«

Kategorien

Service

Info/Kontakt