Grundlagen der Finanzierung und Investition - Mit Fallbeispielen und Übungen

Grundlagen der Finanzierung und Investition - Mit Fallbeispielen und Übungen

von: Ulrich Pape

De Gruyter Oldenbourg, 2009

ISBN: 9783486588620

Sprache: Deutsch

408 Seiten, Download: 2481 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Grundlagen der Finanzierung und Investition - Mit Fallbeispielen und Übungen



3 Beteiligungsfinanzierung (S. 61-62)

Nachdem wir uns im zweiten Kapitel mit den finanzwirtschaftlichen Grundlagen beschäftigt haben, stehen die Finanzierungsinstrumente im Mittelpunkt der folgenden Kapitel. Die einzelnen Instrumente werden dabei getrennt nach den grundlegenden Finanzierungsformen erläutert. Wir beginnen mit der Außenfinanzierung, wobei zwischen Beteiligungsfinanzierung (Kapitel 3) und Kreditfinanzierung (Kapitel 4) unterschieden wird. Im Anschluss an die Außenfinanzierung folgen die verschiedenen Formen der Innenfinanzierung (Kapitel 5). Innerhalb der verschiedenen Finanzierungsformen werden jeweils die wesentlichen Finanzierungsinstrumente behandelt, wobei es den Rahmen sprengen würde, sämtliche an den Kapitalmärkten existierenden Instrumente zu diskutieren. Für das Verständnis von Finanzierungsentscheidungen ist es von Bedeutung, die wesentlichen Instrumente und deren grundlegende Charakteristika zu kennen. Wenn Sie die grundlegenden Finanzierungsformen kennen, ist es Ihnen möglich, neu entstehende Finanzierungsinstrumente (Finanzinnovationen) in die Systematik der Finanzierungsformen einzuordnen und deren Funktionsweise zu verstehen.

Kapitel 3 widmet sich der als Beteiligungsfinanzierung bezeichneten Außenfinanzierung mit Eigenkapital. Hierzu befassen wir uns einleitend mit den Grundlagen der Beteiligungsfinanzierung (Kapitel 3.1), anschließend wird die Beteiligungsfinanzierung der nicht emissionsfähigen Unternehmen behandelt (Kapitel 3.2), bevor es um die Beteiligungsfinanzierung der emissionsfähigen Unternehmen geht (Kapitel 3.3). Abgerundet werden die Ausführungen zur Beteiligungsfinanzierung durch Verständnisfragen und Übungsaufgaben (Kapitel 3.4).

3.1 Grundlagen

Wie bereits in der Systematik der Finanzierungsinstrumente dargestellt (siehe S. 35), handelt es sich bei der Beteiligungs- bzw. Einlagenfinanzierung um Außenfinanzierung mit Eigenkapital. Eigenkapitalgeber stellen dem Unternehmen finanzielle Mittel von außen und damit unabhängig vom Umsatzprozess zur Verfügung. Bei einer Einzelunternehmung bzw. bei Personengesellschaften wird das Kapital von den Gesellschaftern bereitgestellt, während das Kapital bei einer Kapitalgesellschaft (z. B. GmbH oder AG) durch die Anteilseigner aufgebracht wird. In rechtlicher Perspektive sind Eigenkapitalgeber die Eigentümer des Unternehmens, wobei der Umfang der Eigentumsrechte von der Rechtsform des Unternehmens abhängt. Die finanziellen Mittel stammen dabei entweder aus dem Privatvermögen der Gesellschafter oder sie stammen aus dem Betriebsvermögen eines anderen Unternehmens. Das Lernziel von Kapitel 3.1 besteht darin, die Funktionen der Beteiligungsfinanzierung kennenzulernen und die verschiedenen Formen der Beteiligungsfinanzierung abzugrenzen.

Funktionen des Eigenkapitals

Die Beteiligungs- bzw. Einlagenfinanzierung ist die elementare Form der Unternehmensfinanzierung, da die Bereitstellung externen Eigenkapitals notwendige Voraussetzung für die Aufnahme der Unternehmenstätigkeit ist. Ohne das von den Eigentümern zur Verfügung gestellte Eigenkapital ist weder die Unternehmensgründung noch das spätere Unternehmenswachstum denkbar. Vor diesem Hintergrund erfüllt das von den Unternehmenseignern zur Verfügung gestellte Eigenkapital verschiedene grundlegende Funktionen:

• Die Gründungsfunktion der Beteiligungsfinanzierung zielt darauf ab, dass eine Unternehmensgründung ohne die Bereitstellung haftenden Eigenkapitals nicht möglich ist. In Abhängigkeit von der Rechtsform ist darüber hinaus ein bestimmter Mindestbetrag an Eigenkapital für die Unternehmensgründung erforderlich (z. B. bei der Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder bei der Aktiengesellschaft).

• Neben der Gründungsfunktion erfüllt die Beteiligungsfinanzierung – wie jede andere Finanzierungsform auch – eine Finanzierungsfunktion, da dem Unternehmen durch die Aufnahme von Eigenkapital finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.

• Im Unterschied zu anderen Finanzierungsformen übernimmt Eigenkapital darüber hinaus eine Haftungsfunktion, d. h., Eigenkapital haftet für eventuelle Verluste des Unternehmens.

• Eng mit der Haftungsfunktion verbunden ist die Kreditwürdigkeitsfunktion. Durch eine hohe Eigenkapitalquote verbessert sich die Kreditwürdigkeit (Bonität) des Unternehmens, wodurch wiederum die Aufnahme weiterer Finanzmittel erleichtert wird.

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