Souverän im Assessment-Center - Sicher auftreten durch überzeugende Körpersprache

Souverän im Assessment-Center - Sicher auftreten durch überzeugende Körpersprache

von: Christian Püttjer, Uwe Schnierda

Campus Verlag, 2008

ISBN: 9783593386430

Sprache: Deutsch

209 Seiten, Download: 3400 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Souverän im Assessment-Center - Sicher auftreten durch überzeugende Körpersprache



1 Karrierefaktor Assessment-Center (S. 13)

In diesem Kapitel erläutern wir Ihnen die Gründe für den vermehrten Einsatz der Assessment-Center. Dazu erfahren Sie, welchen Stellenwert die soziale und die methodische Kompetenz im Berufsalltag von Führungskräften haben. Wir klären Sie darüber auf, warum für die Unternehmen die Überprüfung des Verhaltens von zukünftigen Führungskräften von großem Interesse ist und welche Ziele mit dem Einsatz von Assessment-Centern verfolgt werden.

Versetzen Sie sich einmal in die Rolle eines Entscheidungsträgers im Unternehmen: Wie würden Sie Führungskräfte auswählen? Würde Ihnen die Empfehlung einer unbekannten Kandidatin durch die Personalabteilung reichen? Würde Ihnen die Analyse der Bewerbungsmappe und ein anschließendes Vorstellungsgespräch mit dem Bewerber genügen? Hätte die Empfehlung einer Kollegin für Sie so viel Gewicht, dass Sie ihr blind vertrauen würden? Oder würden Sie sich nicht doch wünschen, den Bewerber bei der Bearbeitung berufl icher Aufgaben begutachten zu können? Das Assessment-Center bietet Entscheidungsträgern die Chance, Bewerber im direkten Vergleich in Aktion zu erleben.

Zudem haben sie die Möglichkeit, ihre Auswahlergebnisse mit denen anderer Entscheider zu besprechen und zu vergleichen. Ein so umfassendes Bild über Bewerber bietet kein anderes Personalauswahlverfahren. Gerade bei der Besetzung von Führungspositionen haben Personalentscheidungen eine große Tragweite, denn Fehlentscheidungen sind teuer und können die Arbeitsabläufe im Unternehmen empfindlich stören.

Das Fachwissen eines Bewerbers ist eine notwendige Bedingung, um eine Position mit Führungsverantwortung überhaupt ausfüllen zu können. Um jedoch in einer Führungsposition bestehen zu können, sind andere Fähigkeiten entscheidend: die soziale und die methodische Kompetenz. Soziale und methodische Kompetenz im Berufsalltag Soziale Kompetenz ist die Fähigkeit, mit anderen Menschen zusammen (berufl iche) Ziele festlegen und erreichen zu können.

Methodische Kompetenz ist die Fähigkeit, Wissen in Handlung umsetzen zu können. Der steigende Bedarf der Unternehmen an sozial und methodisch kompetenten Mitarbeitern hat seine Gründe in den Veränderungen der Arbeitswelt: Neue Formen der Arbeitsorganisation, die durch fl ache Hierarchien, zunehmende Projektarbeit, einen kundenorientierten Qualitätsbegriff und eine engere Zusammenarbeit einzelner Unternehmensbereiche gekennzeichnet sind, haben Einzug in die Unternehmen gehalten.

Durch die simultane Bearbeitung von Aufgaben durch mehrere Abteilungen oder Unternehmensbereiche sind die Anforderungen an die Vermittelbarkeit von Ergebnissen erheblich gestiegen. Während es früher genügte, abteilungsintern Vorschläge und Lösungsansätze so lange zu überprüfen, bis ein nach außen vermittelbares Ergebnis gefunden war, arbeiten heute mehrere Abteilungen gleichzeitig an der Lösung einer Aufgabe.

Dabei stehen sie in engem Kontakt zueinander und müssen einzelne Schritte und Ergebnisse austauschen, analysieren und verwertbar machen können. Bei der Kooperation kommt die soziale Kompetenz der Mitarbeiter zum Tragen. Soziale Kompetenz bezeichnet im menschlichen Miteinander das Ausmaß, in dem der Mensch fähig ist, im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Kontext selbstständig, umsichtig und nutzbringend zu handeln.

Diese Fähigkeit kann jedoch nicht als situationsunabhängiges und generalisiertes Persönlichkeitsmerkmal angesehen werden, sondern zeigt sich im Verhalten in konkreten Situationen und Konfl ikten. Viele Begriffe aus dem Bereich der Soft Skills sind Ihnen bekannt: Teamfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Belastbarkeit, Kreativität, Zielstrebigkeit, Kontaktfreude, Eigeninitiative, Selbstbewusstsein, analytisches Denkvermögen, Kritikfähigkeit, Engagement, Flexibilität, Begeisterungsfähigkeit, Verantwortungs-, Leistungs- oder Entscheidungsbereitschaft.

Diese Schlagworte sind feste Bestandteile der Anforderungsprofile, die Unternehmen für die Besetzung von Führungspositionen ausarbeiten und finden sich in den meisten Stellenanzeigen für diese Positionen. Alle diese Begriffe aus dem Bereich der sozialen Kompetenz zielen auf gewünschte Eigenschaften, die eine zukünftige Führungskraft mitbringen sollte.

Aus Sicht der Unternehmen sollte ein sozial kompetenter Mitarbeiter den folgenden Ansprüchen genügen:

Er erkennt die Anforderungen, die die soziale Situation an ihn stellt.

Er kann seine Möglichkeiten und seine Grenzen in dieser speziellen Situation einschätzen.

Er legt eigene Ziele sowie Gruppenziele fest.

Er ist in der Lage, situations- und zielangemessen zu handeln.

Er ist fähig, über einen Prozess zu reflektieren.

Kategorien

Service

Info/Kontakt