Training emotionaler Kompetenzen (EmoTrain) - Ein Gruppentraining zur Förderung von Emotionswahrnehmung und Emotionsregulation bei Führungskräften

Training emotionaler Kompetenzen (EmoTrain) - Ein Gruppentraining zur Förderung von Emotionswahrnehmung und Emotionsregulation bei Führungskräften

von: Sarah Geßler, Christina Köppe, Theresa Fehn, Astrid Schütz

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2019

ISBN: 9783840927959

Sprache: Deutsch

66 Seiten, Download: 6356 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Training emotionaler Kompetenzen (EmoTrain) - Ein Gruppentraining zur Förderung von Emotionswahrnehmung und Emotionsregulation bei Führungskräften



Kapitel 2 Konzeption des Trainings EmoTrain

2.1 Rahmenbedingungen und Zielgruppe

EmoTrain wurde als eintägiges Trainingskonzept zur Verbesserung der Emotionswahrnehmung und Emotionsregulation entwickelt und ist explizit auf den organisationalen Kontext und eine Teilnehmergruppe von zehn bis zwölf Führungskräften ausgerichtet. Das Training basiert auf dem Fähigkeitsmodell der emotionalen Intelligenz nach Mayer und Salovey (1997; vgl. Abschnitt 1.1) und hat zum Ziel, folgende Aspekte der emotionalen Kompetenz zu fördern:
• Die Teilnehmenden sollen lernen, ihre eigenen Emotionen einzuschätzen und adäquat auszudrücken; sie sollen das eigene emotionale Handeln reflektieren und für Situationen, in denen Emotionen in ihrem Berufsalltag als Führungskraft eine Rolle spielen, sensibilisiert werden.
• Sie erwerben Wissen zur Relevanz emotionaler Kompetenzen und zu charakteristischen Merkmalen spezifischer Emotionen in Mimik, Stimme und Körperhaltung. Diese Informationen helfen ihnen, Emotionen besser erkennen und differenzieren zu können.
• Zudem erweitern die teilnehmenden Führungskräfte ihr Repertoire an Strategien zur erfolgreichen Regulation eigener Emotionen und zum effektiven Umgang mit emotionsgeladenen Situationen im Arbeitskontext (vgl. auch Herpertz & Schütz, 2016).

Zielgruppe des Trainings sind Führungskräfte, da emotionale Kompetenz im Kontext der Führung als enorm bedeutsam betrachtet werden kann (vgl. Kapitel 1). Bezüglich der Trainingskonzeption für diese Zielgruppe ist es wichtig, an praxisrelevante Erfahrungen anzuknüpfen (Felfe & Franke, 2014). Dies wird zum einen durch die Vorbereitungsaufgabe erreicht, in der die Teilnehmenden unter anderem gebeten werden, Situationen zu beschreiben, in denen sie im Arbeitskontext bereits Emotionen wahrgenommen und reguliert haben. Zum anderen wurden die Rollenspiele im Präsenztraining speziell für den Führungskontext entwickelt und spiegeln möglichst realitätsnahe Situationen einer Führungskraft wider. In der sprachlichen Gestaltung der Trainingsmaterialien wurde weitestgehend auf die Verwendung von psychologischen Fachbegriffen verzichtet bzw. wurden diese anschaulich erläutert.

Um verschiedene Lerntypen anzusprechen und durch einen methodischen Wechsel die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden über den Tag hinweg zu sichern, wird über den gesamten Trainingsablauf ein multimethodales und multimediales Vorgehen verfolgt, wobei sich Trainerinput, Kleingruppen-, Partner- und Einzelarbeit, Rollenspiele und Diskussionen im Plenum abwechseln (Blanch-Hartigan, Andrzejewski & Hill, 2012) und neben der PowerPoint-Präsentation auch Arbeitsblätter, Flipchart und Metaplanwand eingesetzt werden. Zudem erhalten die Teilnehmenden an einigen Stellen im Training Erinnerungskarten (in Anlehnung an Häfner, Hartmann & Pinneker, 2015), auf denen zentrale Inhalte anschaulich dargestellt sind.

2.2 Struktur und Inhalte

Nach einer inhaltlichen Hinführung zum Thema Emotionen und deren Bedeutung im Führungskontext sowie der Vorstellung des Vier-Facetten-Modells der emotionalen Intelligenz (Mayer & Salovey, 1997) geht es im ersten Modul des Trainings (vgl. Abschnitt 4.3) um die Wahrnehmung von Emotionen anderer. Zunächst wird das Konzept der Basisemotionen vorgestellt und der Trainer erläutert, wie man diese anhand von Gesichtsausdrücken erkennen kann. Anhand von vorgetestetem Bildmaterial sollen die Teilnehmenden in Partnerarbeit üben, Basisemotionen in Gesichtern zu erkennen ...

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