Psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung - Prävention, Intervention und Inklusion

Psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung - Prävention, Intervention und Inklusion

von: Klaus Sarimski

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2019

ISBN: 9783840928819

Sprache: Deutsch

256 Seiten, Download: 10980 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung - Prävention, Intervention und Inklusion



2 Psychosoziale Entwicklung

Die psychosoziale Entwicklung lässt sich in emotionale Kompetenzen – Emotionswissen, Fähigkeit zur Emotionsregulation – und soziale Kompetenzen gliedern. Soziale Kompetenzen umfassen die Kontrolle über impulsive Reaktionen sowie die Planung und Steuerung sozial angemessenen Verhaltens. Beide Kompetenzbereiche lassen sich unter dem Begriff der „Selbstregulationsfähigkeiten“ zusammenfassen. Sie entwickeln sich im Kontext der Interaktionen des Kindes mit seinen Eltern und anderen Kindern und sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche soziale Teilhabe, die Entwicklung von Freundschaften sowie das soziale und emotionale Wohlbefinden eines Kindes. Schwierigkeiten bei der Entwicklung dieser Kompetenzen sind mit einem erhöhten Risiko für die Ausbildung von Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Störungen assoziiert.

Der Erwerb von emotionalen und sozialen Kompetenzen wird von Denham et al. (2014) im sogenannten Prisma-Modell zusammenfassend beschrieben. Effektivität in sozialen Interaktionen zeigt sich danach in einem hohen Status in der Gruppe, guten Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen sowie einer hohen Selbstwirksamkeit. Diese Ziele werden erreicht durch soziales Verhalten (kooperieren, zuhören, sich unterhalten, Hilfe suchen), verantwortungsbewusstes Entscheiden (Situationen analysieren, Ziele setzen und Problemlösen), emotionale Kompetenzen (Emotionsverständnis, Perspektivenübernahme, Empathie) sowie Fähigkeiten zur Selbstregulation (Regulation von Emotionen, Kognitionen und Verhalten). Die Abbildung 2 illustriert vor diesem Hintergrund mögliche Zusammenhänge zwischen psychosozialer Entwicklung und der Entwicklung psychischen Wohlbefindens, bzw. psychischer Störungen unter den Bedingungen einer Behinderung.

2.1 Emotionswissen und Empathie

Zur Entwicklung emotionaler Kompetenzen gehört das Wahrnehmen von Emotionen bei sich selbst und bei anderen Menschen, die Berücksichtigung der Wünsche und Motive anderer Personen und die sozialverträgliche Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Sie zeigt sich in der Entwicklung von Mitgefühl (affektive Empathie), der Fähigkeit zur Reflexion über die eigenen Emotionen und ...

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