Performanceanalyse in der Praxis – Performancemaße, Attributionsanalyse,Global Investment Performance Standards

Performanceanalyse in der Praxis – Performancemaße, Attributionsanalyse,Global Investment Performance Standards

von: Bernd R. Fischer

De Gruyter Oldenbourg, 2009

ISBN: 9783486590951

Sprache: Deutsch

545 Seiten, Download: 3308 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Performanceanalyse in der Praxis – Performancemaße, Attributionsanalyse,Global Investment Performance Standards



1 Einordnung der Performanceanalyse in den Produktionsprozess der Vermögensverwaltung (S. 1)

1.1 Anwendungsgebiete der Performanceanalyse

Die verschiedenen Formen der im Rahmen der Vermögensverwaltung (Asset Management) zur Verfügung stehenden Anlageprodukte sind in ihrer Gesamtheit von Einzelnen kaum noch zu überblicken. Das Spektrum erstreckt sich von Direktanlagen in einzelnen Wertpapieren oder Objekten über Produkte, die viele Einzelanlagen kombinieren (Investmentfonds, Zertifikate, Produkte im Versicherungsbereich), bis hin zu komplizierten abgeleiteten Instrumenten (Derivaten).

Ein wichtiger Bereich der Vermögensverwaltung, der im Rahmen dieser Abhandlung repräsentativ herausgegriffen und mit Beispielen illustriert werden soll, ist der Bereich der Investmentfonds. Wie Abbildung 1.1 verdeutlicht, zeichnet sich dieser Bereich durch sehr hohe Gesamtvolumina und Wachstumsraten aus. Auch dieses Segment, für sich betrachtet, bietet bereits eine nur schwer zu überschauende Palette unterschiedlicher Produktformen und Produkte.

Das Spektrum reicht von Aktien- und Rentenfonds über Geldmarktfonds bis hin zu Immobilien- und Derivatefonds. Diese einzelnen Kategorien liegen wiederum in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausprägungen vor, sodass selbst bei dieser Fokussierung nur einzelne Teilbereiche näher beleuchtet werden können.

Die im Rahmen dieser Darstellung beschriebenen Formen der Performancemessung und -analyse sowie der Darstellung der Ergebnisse sind jedoch prinzipiell auf sämtliche Formen von Finanzanlagen anwendbar. Voraussetzung im Einzelfall ist jedoch, dass die benötigten Informationen vorliegen und dass gegebenenfalls ein adäquater Vergleichsmaßstab („Benchmark") vorhanden ist, mit dem die Managementleistung des Portfoliomanagers verglichen werden kann.

1.2 Prozesskomponenten der Vermögensverwaltung und Überblick über wichtige Investmentstile

Entsprechend der wachsenden Zahl unterschiedlicher Produkte, dem starken Anstieg der verwalteten Volumina und dem Umfang der zu berücksichtigenden gesetzlichen Vorschriften gestaltet sich der Produktionsprozess in der Vermögensverwaltung immer aufwendiger. Unter dem Produktionsprozess wird bei dieser Sichtweise die Gesamtheit aller Funktionen verstanden, die zum Erreichen der Anlageziele der Kunden beitragen.

Darunter fallen nicht nur die „klassischen" Bereiche des eigentlichen Portfoliomanagements oder der Kundenberatung, sondern auch Bereiche, die eher in der Geschäftsabwicklung („Back Office") angesiedelt sind, wie etwa das Anlage- oder Risikocontrolling oder die Portfolioanalyse.

In Abbildung 1.2 wird versucht, die wichtigsten Komponenten zusammenzustellen und Verbindungen zwischen ihnen aufzuzeigen. Dabei hängt es selbstverständlich von der Größe des Vermögensverwalters (betreute Volumina, Anzahl der Portfolios und Mitarbeiter etc.) ab, ob alle aufgezeigten Bereiche als separate Komponenten interpretiert werden oder ob Teile bei der konkreten Realisierung innerhalb einer Gesellschaft organisatorisch zusammengefasst werden.

Ferner besteht die Möglichkeit, dass einzelne Bereiche wegfallen, wie z. B. die Komponente GIPS, deren Beachtung auf freiwilliger Basis erfolgt. Bereiche können auch ausgelagert werden. Ein Standardbeispiel ist hier die sogenannte Master-KAG, die lediglich die administrativen Aufgaben bei der Fondsverwaltung wahrnimmt, das eigentliche Fondsmanagement jedoch auslagert.

Die zentralen Komponenten der Vermögensverwaltung sind die Bereiche Anlageberatung, Kundenbetreuung (Reporting) und Portfoliomanagement. Im ersten Bereich wird herausgearbeitet, welche Investitionsform am besten geeignet ist, die individuellen Anlage- bzw. Risikopräferenzen des Investors widerzuspiegeln. Bei diesem Schritt beziehen Kunden häufig externe Berater (sogenannte Investment Consultants) mit ein. Daher ist es für Vermögensverwalter wichtig, nicht nur die Kunden, sondern auch die Consultants über die Produkte und die erzielten Anlageergebnisse umfassend zu informieren.

Im Portfoliomanagement werden die Anlageentscheidungen bei der Umsetzung des (mit den Kunden vereinbarten) Anlagekonzepts getroffen. Die Verwaltung eines Portfolios kann auf unterschiedlichen Methoden (Investmentstilen) basieren.

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