Biologische Psychologie

Biologische Psychologie

von: Onur Güntürkün

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2012

ISBN: 9783840921230

Sprache: Deutsch

308 Seiten, Download: 8341 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Biologische Psychologie



Mit diesem und weiteren histologischen Verfahren wurde Camillo Golgi zum Entdecker vieler struktureller Eigenschaften des Gehirns und seiner Zellen. 1881 kehrte Golgi als Professor an die Universität in Pavia zurück. Er erhielt neben dem Nobelpreis noch zahlreiche weitere bedeutende Ehrungen aus dem Inund Ausland. Er war der Hauptverfechter der Retikulum-Theorie, nach der alle Neuronen in einem großen Hirnnetz verschmelzen. Golgi arbeitete bis zu seinem Tod jeden Tag im Labor. Er starb am 21. Januar 1926. Sein Denkmal steht heute im „Cortile della Salute“ der Universität Pavia.

Nervenzellen bestehen aus Soma, Axon, Synapse und Dendrit
Das Soma enthält die genetische Information und Organellen

Nervenzellen bestehen aus vier Hauptregionen: dem Soma, dem Axon, der Synapse und dem Dendrit . Diese werden im Folgenden dargestellt .

1.1.1 Das Soma

Neurone haben einen Zellkörper, der als Soma bezeichnet wird (vgl . Abb . 2) . Der Durchmesser der Somata (Plural von Soma) von menschlichen Neuronen variiert meist zwischen 4 und 25?m (1 .000?m = 1 mm) . Im Soma befindet sich der Zellkern, der die genetische Information enthält . Außerdem beherbergt das Soma noch eine Vielzahl von Organellen, die Funktionen wie z . B . den Stoffwechsel der Zelle oder die Herstellung von Eiweißen (Proteinen) und Botenstoffen übernehmen . Proteine können nur mit der im Zellkern enthaltenen genetischen Information hergestellt werden . Werden diese Proteine aber an der Spitze von einem der vielen Fortsätzen eines Neurons gebraucht, müssen sie teilweise über lange Strecken vom Soma bis in diesen Fortsatz transportiert werden .

Ähnlich unserem Körper haben auch Nervenzellen ein Skelett . Man nennt es Cytoskelett . Da Nervenzellen ihre Form häufig ändern, wird auch das Cytoskelett ständig umgebaut und stabilisiert die vielen Verästelungen einer Nervenzelle . Entlang den Hohlzylindern des Cytoskeletts wandern ununterbrochen Eiweiße, Stoffwechselprodukte oder ganze Zellorgane innerhalb des Soma oder entlang der Dendriten (vgl . Kapitel 1 .1 .2) und der Axone (vgl . Kapitel 1 .1 .3) hinund her (Theiss et al ., 2005)

1.1.2 Der Dendrit

Ein Dendrit ist ein Fortsatz der von einem Soma ausgeht . Neurone haben meist sehr viele Dendriten . Wenn man eine Nervenzelle flach ausbügeln würde, kämen bei den meisten Neuronen ungefähr 90 % seiner Fläche auf die Dendriten . Das heißt, eigentlich besteht ein Neuron hauptsächlich aus Dendriten . Dies wird besonders deutlich, wenn man sich die Purkinjezellen des Kleinhirns anschaut (vgl . Abb . 3) . Diese Neurone integrieren die einlaufenden Informationen und senden anschließend die motorischen Koordinierungsbefehle zu Strukturen außerhalb der Kleinhirnrinde . Die Dicke der Dendriten kann sehr unterschiedlich sein und über kurze Distanzen variieren . Meistens sind Dendriten dicker als Axone (vgl . Kapitel 1 .1 .3) . In Abbildung 3, einer sehr schönen Zeichnung eines Purkinjeneurons, wird deutlich, wie groß der Anteil des Dendriten an der Gesamtzelle ist .

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