Small Talk - live

Small Talk - live

von: Matthias Nöllke

Haufe Verlag, 2005

ISBN: 9783448068092

Sprache: Deutsch

189 Seiten, Download: 834 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Small Talk - live



So bewertet der Experte (S. 132-133)

Keine einfache Situation, und gerade deshalb ist dies ein gelungener Small Talk mit dem Chef.

Herr Simon antwortet einfach und natürlich auf die etwas heikle Frage, ob er denn nervös sei. Er präsentiert sich weder als labiles Nervenbündel noch als gefühlskalter Eisschrank.

Dadurch, dass er jetzt beim Thema bleibt, gibt er Herrn Martin Gelegenheit, ihn durch ein paar ermutigende Worte aufzubauen. So darf dieser sich als der fürsorgliche, nette Chef zeigen, als der er gerne gesehen werden möchte. Das ist ein dickes Plus auch für Herrn Simon.

Auf der anderen Seite zeigt der junge Mitarbeiter wohl dosiertes Selbstbewusstsein. Denn als allzu hilfsbedürftig sollte er sich seinem Chef nicht präsentieren.

Mit seiner Nachfrage, wie lange es noch dauert, bringt Herr Simon wieder seine innere Anspannung zum Ausdruck. Auch das wirkt wieder natürlich und ist der Situation völlig angemessen – wie auch sein Unmut angesichts der noch verbleibenden Zeit.

Auf die ablenkende Bemerkung seines Chefs, wie subjektiv man Zeit doch wahrnimmt, kann er mit sogar mit einem Lachen eingehen – so zeigt er seinem Gegenüber: Ich bin nicht nur mit mir beschäftigt, sondern nehme die moralische Unterstützung gerne an.

Was hat Herr Simon richtig gemacht?

Herr Simon trifft auch in einer für ihn unangenehmen Situation den richtigen Ton:

- Er lässt sein Gegenüber glänzen, indem er das Gespräch nicht an sich zieht.

- Trotz aller Anspannung bleibt er präsent – das wirkt selbstbewusst und souverän.

- Diesmal sitzt Herr Meinhard mit Frau Klein, einer jungen Nachwuchsmanagerin zusammen. Sie muss gleich einen Vortrag vor dem gesamten Vertrieb halten. Offenbar ist sie etwas angespannt. Meinhard: Ach wissen Sie, das gehört dazu. Sogar berühmte Schauspieler haben vor ihrem Auftritt Lampenfieber. Das ist eine ganz normale Reaktion.

- Klein: Ja, genau. Es ist sogar eine sehr gesunde Reaktion. Meinhard: Tatsächlich?

- Klein: Na ja, es ist eine Art Stressreaktion. Sie hilft uns, unsere Kräfte zu konzentrieren. Ich finde das faszinierend.

- Meinhard: Sie kennen sich offenbar aus.

- Klein: Na ja, was man halt so weiß. Ich meine, es hat sich in der Evolution dieses bestimmte Muster herausgebildet. Es hat mir der Ausschüttung von Cortisol zu tun.

- Meinhard: Ah ja, was man halt so weiß.

Klein: Zu viel Stress und zu viel Cortisol ist natürlich ungesund. Darum versuche ich der natürlichen Stressreaktion mit Meditation entgegenzuwirken. Meinhard: Ach, Sie haben vorhin meditiert?

Klein: Ja. Man muss versuchen seine Hirnströme zu lenken und vom Betazustand in den Theta-Zustand zu kommen. Das machen auch die indischen Yogis so. Es ist unglaublich, aber es funktioniert.

Meinhard: Na, dann wollen wir mal hoffen, dass Sie uns nachher im Meeting nicht davonfliegen. Meinhard: Na, Frau Klein, wie fühlen Sie sich? Schon ein bisschen nervös? Klein: Na ja, geht so.

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