Rhetorik - Das Trainingsbuch

Rhetorik - Das Trainingsbuch

von: Wolfgang Bilinski

Haufe Verlag, 2006

ISBN: 9783448072815

Sprache: Deutsch

277 Seiten, Download: 2214 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Rhetorik - Das Trainingsbuch



Basislektion: Vorbereitung und Einstieg (S. 16-17)

Bevor wir mit dem Redetraining starten, zunächst etwas Grundlegendes zu Vorbereitung und Redeplanung sowie wichtige Überlegungen zum Einstieg und Kontaktaufbau mit den Zuhörern.

Bereiten Sie sich optimal vor

Entschuldige die Länge des Briefes, ich hatte nicht mehr Zeit." (Oskar Wilde)

Oskar Wilde brachte es auf den Punkt: Die Kunst, mit einem Minimum an Worten möglichst viel zu sagen, benötigt Zeit, Vorbereitungszeit nämlich, um den Inhalt optimal vorzubereiten. In der Redekunst liegt dem Vortragenden viel daran, mit effizienter Kommunikation beste Ergebnisse zu erzielen. Daher ist die Vorbereitung eine gut investierte Zeit.

Gute Vorarbeit führt zu guten Resultaten, schlechte Vorarbeit bewirkt das Gegenteil. Warum bereiten sich etliche Redner dennoch ungenügend vor?

Schlechte Vorbereitung führt zu schlechter Durchführung

Drei Faktoren führen zu unzureichender Vorbereitung. Sehen Sie sich diese Punkte gut an, um sich davor zu schützen. Wenn Sie eines der Verhaltensmuster bei sich erkennen, führen Sie sich dieses bewusst vor Augen, sobald Sie etwas vorbereiten müssen. Bewusstes Umgehen mit vorher unbewussten Mustern ist der Beginn der Besserung! Lassen Sie nicht locker und vergegenwärtigen Sie sich positive Muster immer wieder, bis sich langfristig eine Änderung zeigt.

1. Zeitmangel und Unterbewertung
Mangelhafte Vorbereitung aufgrund von Zeitmangel und Stress ist in der heutigen Zeit keine Seltenheit. Bedenken Sie: Es ist immer eine Frage der eigenen Bewertung, ob man sich für etwas ausreichend Zeit nimmt. Wer etwas wirklich wichtig nimmt, findet dafür auch Zeit. Vergessen Sie nicht: Eine Unterschätzung der Bedeutung gewissenhafter Vorarbeit bringt Sie in Gefahr, beim Vortrag „dumm dazustehen". Zumindest bringen Sie ohne gute Vorbereitung nicht Ihre optimale Leistung, Sie „verkaufen sich" unter Ihrem Wert.

2. Vorbereitungsfaulheit und Standardvorträge
Das Zurückgreifen auf Standardvorträge oder auf Redekonzepte, die Sie schon einmal bei anderen Rednern gehört haben, kann dieselbe Folge haben. Redner, die solche Vorlagen verwenden und sie nicht an ihre jeweilige Zielgruppe anpassen, zeigen nicht ihre wahren Fähigkeiten – und erleben schlimmstenfalls die böse Überraschung, nicht zu wissen, was auf den Folien der Standardvorträge steht.

3. Übertriebene Selbstsicherheit
Ein selbstsicheres Auftreten ist prinzipiell zu begrüßen. Aber Vorsicht: Zu selbstsichere Personen tendieren dazu, sich nicht oder unzureichend vorzubereiten. Sie sind zu sehr von sich eingenommen und glauben, alles frei gestalten zu können. Dieser Schuss kann leicht nach hinten losgehen und die vermeintliche Sicherheit entzaubern. Wenn ein Publikum das Gefühl bekommt, eine Rede sei oberflächlich vorbereitet oder basiere auf einem Beitrag, der für eine andere Situation konzipiert wurde, fühlt es sich nicht wichtig genommen. Eine solche Verletzung des Selbstwertgefühls der Zielgruppe ist keine gute Basis für einen überzeugenden Auftritt.

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