Benehmen Sie sich! - Kleine Stilkunde für Manager

WIE REAGIEREN SIE AUF EINLADUNGEN? (S. 15-16)

Es ist doch ein Kreuz mit Führungspositionen: Da prasseln die Einladungen nur so auf Sie nieder, Krethi und Plethi bitten um Ihre gefällige Anwesenheit, damit Sie auch noch so ambitionierte, also sterbenslangweilige Events adeln mögen. Grafiker verfallen in alberne Berufsfrühphasen, Agenturen verschwenden ihre Kreativität und texten wenig stilsicher Einladungen, die mehr einem Befehl als einer Bitte gleichkommen. Und dann – alle Einladungen wollen eine Antwort. Eine termingebundene gar! Welche Zumutung. Wissen die denn nicht, wer Sie sind? Dass Sie nicht alle bedenken können, sorgfältig selektieren müssen, dass Ihre Zeit kostbar und Ihr Vorzimmer anderweitig beschäftigt ist? Ihrer Antwort ist längst nicht jeder würdig, der ein Festzelt aufstellen kann, Sie müssen schließlich Prioritäten setzen. Wer sind Sie denn!

Falsch gefaucht, Tiger, mit dieser Einstellung landen Sie garantiert als Bettvorleger! So erwerben Sie sich den Ruf eines arroganten Karrieristen, der Sie selbstredend nicht sind, vermutlich auch nicht werden wollen. Geschäftliche Einladungen, von wem und zu was auch immer, sind vor allem eine Würdigung Ihrer Position, erst dann Ihrer Person. Eine Nichtbeachtung fällt also zuerst auf Ihr Unternehmen zurück. So was spricht sich schnell herum! Behandeln Sie daher jede Einladung zunächst gleich.

Ihre Assistentin sollte über ein Ablage- und Terminsystem oberhalb der Chaosgrenze verfügen. Reagieren Sie nicht cholerisch, wenn Sie von ihr an fällige Antworttermine erinnert werden. Nichts ist rufschädigender als auf eine bereits geschlossene Gästeliste gelangen zu wollen, nur weil sich der eben noch verschmähte Event als Promimagnet entpuppt. Können Sie dieser Versuchung nicht widerstehen, schicken Sie nicht die Assistentin vor.