Erfolgreich bewerben - Das große Handbuch. Anschreiben, Lebensläufe, Bewerber-Knigge, Experten-Rat

Erfolgreich bewerben - Das große Handbuch. Anschreiben, Lebensläufe, Bewerber-Knigge, Experten-Rat

von: Claus P. Müller-Thurau, Helga Krausser-Raether, Doris Brenner u. a

Haufe Verlag, 2006

ISBN: 9783448072945

Sprache: Deutsch

361 Seiten, Download: 5111 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Erfolgreich bewerben - Das große Handbuch. Anschreiben, Lebensläufe, Bewerber-Knigge, Experten-Rat



Vor der Bewerbung: Standortbestimmung (S. 11-12)

In einem klassischen Bonmot heißt es: „Pepsi schmeckt besser als Coca Cola, wenn es nur einen anderen Namen hätte." Eine Marke ist folglich das, was der Einzelne im Kopf hat, und Marketing das Bemühen, die gewünschten Assoziationen und Vorstellungen bezüglich eines Unternehmens, Produkts oder Menschen mit nachhaltiger Wirkung in den Köpfen zu verankern. Genau darum geht es auch, wenn Sie sich als Bewerberin oder Bewerber positiv positionieren möchten.

Worauf es beim Selfmarketing ankommt
Entscheidend ist nicht, wie Sie sind, sondern wie Sie gesehen werden! Die meisten Bewerber scheitern ja nicht, weil sie objektiv für die fragliche Aufgabe ungeeignet sind, sondern weil sie ein unvorteilhaftes Bild von sich vermitteln bzw. weil es Mitbewerbern gelingt, sich besser in Szene zu setzen. Personalentscheidungen werden schließlich nicht von einem seelenlosen Automaten getroffen.

Der Philosoph Arthur Schopenhauer stellte einst fest: „Nicht, was die Dinge wirklich und wahrhaftig sind, macht uns glücklich oder unglücklich, sondern was sie in unserer Vorstellung sind." Auf diesem Grundsatz basieren Marketing, Werbung und PR und an diesem Grundsatz müssen Bewerber/innen ihr Handeln ausrichten. Wie viele Menschen mag es wohl geben, die in einer bestimmten Aufgabe etwas Hervorragendes leisten könnten, aber bisher noch nicht an jenen Personalentscheider geraten sind, der sich dies auch vorstellen kann? Und nur das zählt.

Keinen Aktionismus betreiben

Es gibt Menschen, die sehr fleißig sind, aber es kommt nicht viel dabei heraus. Am Ende schieben sie jede Menge Frust, der sich auch auf die persönliche Ausstrahlung negativ auswirkt. Gehen Sie bei Ihren Bewerbungsaktionen konzeptionell-strategisch vor! Praktizieren und üben Sie diese Fähigkeit in eigener Sache – sie wird später im Job und für die weitere berufliche Entwicklung unbedingt gebraucht.

Ein gutes Konzept besteht zunächst in der Klärung von vier Fragen.

Strategische Fragen stellen und beantworten

 Was kann ich?
 Was sind meine Wettbewerbsvorteile?
 Wie kann ich meine Wettbewerbsvorteile erfolgreich kommunizieren?
 Was will ich überhaupt erreichen?

Wem zu diesen Fragen nichts einfällt oder wer sie falsch beantwortet, kann nicht auch noch erfolgreich sein wollen. Dies gilt für Einsteiger, Umsteiger und Aufsteiger und es gilt auch für jedes Unternehmen.

Was kann ich?
Der Jurist Rolf Schmidt-Holtz, ehemaliger Chefredakteur von WDR und „Stern", Ex- Vorstand bei Gruner + Jahr und heute u. a. Aufsichtsrat der RTL Group, hat sich kürzlich im „manager magazin" wie folgt geoutet: „ In den meisten Funktionen habe ich erst mal gelernt, dass ich zuvor das Falsche gelernt hatte."

Wissen ist wichtig – aber wichtiger ist oft die Fähigkeit, Gelerntes wieder zu vergessen, wenn die Umstände es erforderlich machen. Nicht wenige Menschen verfahren nach der Devise: „Das habe ich so gelernt und wenn es in der Wirklichkeit nicht funktionieren sollte – Pech für die Wirklichkeit!" Sie haben es bemerkt: Die Frage „Was kann ich?" bezieht sich vor allem auf fachübergreifende Qualifikationen, die so genannten „Soft Skills". Und die entscheiden maßgeblich über die Zukunftsfähigkeit eines Bewerbers bzw. Mitarbeiters.

Die entscheidende Herausforderung für neue Mitarbeiter/innen heißt deshalb nicht „Zeig, was du weißt!", sondern: „Zeig, was du kannst!". Für einen Bewerber reicht aber auch dies nicht. Bei der Jobsuche lautet der Appell: „Zeig, was du besser als deine Mitbewerber kannst!" Da es nur einen Sieger gibt und Platz zwei und drei wertlos sind, gilt es, sich konsequent mit der Frage zu befassen, wie man nach ganz oben aufs Treppchen kommt.

Was sind meine Wettbewerbsvorteile?

„Ich bin der Glanzpunkt der Natur", lässt Nestroy seinen Holofernes sagen. „Ich möchte mich mal mit mir selbst zusammensetzen und sehen, wer der Stärkere ist – ich oder ich." Mit dieser Haltung kann man nur scheitern. Alleskönner werden weder gesucht, noch wirklich gebraucht. Richtig gefährlich für ein Unternehmen sind jene, die von sich glauben, alles zu wissen und zu können. Konzentrieren Sie sich deshalb auf einige Eigenschaften, die Ihr Persönlichkeitsprofil wirklich akzentuieren, und versuchen Sie, mit diesen zu punkten. Drei ist hier eine gute Zahl. Es gibt Bewerber, die rattern bei der Frage nach den persönlichen Stärken so ziemlich alle Soft Skills herunter, von denen sie mal gehört haben.

Aber machen Sie sich, bevor Sie loslegen, erst einmal die Situation, in der Sie sich befinden klar, man nennt es das „strategische Wettbewerbsdreieck":

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