Wenn die anderen das Problem sind - Konfliktmanagement, Konfliktcoaching, Konfliktmediation.

Wenn die anderen das Problem sind - Konfliktmanagement, Konfliktcoaching, Konfliktmediation.

von: Susanne Klein

Gabal Verlag, 2006

ISBN: 9783862000357

Sprache: Deutsch

216 Seiten, Download: 2683 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Wenn die anderen das Problem sind - Konfliktmanagement, Konfliktcoaching, Konfliktmediation.



3. Die lieben Mitarbeiter – Konflikte als Führungskraft (S. 45-46)

Führungskräfte haben es nicht einfach. Aus Mitarbeitersicht erscheint es zwar so, als könnten sie alles frei entscheiden. Aber die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus. Führungskräfte befinden sich oft in einer „Zwangsjacke", die nur wenige Spielräume ermöglicht. Außerdem sitzen sie im mittleren Management in einer so genannten „Sandwich-Position", d.h., sie müssen versuchen, die Interessen zweier Seiten – des Chefs wie der Mitarbeiter – zu berücksichtigen. Zwangsläufig wird eine der beiden Seiten oft enttäuscht sein, und das führt zu Konflikten, die Führungskräfte wiederum handhaben müssen.

Jeder hierarchische Unterschied bietet zusätzlich ein Konfliktpotenzial. Der unterschiedliche soziale Status zwischen Menschen provoziert Konflikte, da hierarchische Beziehungen von Konkurrenz und gleichzeitig von dem Bedürfnis nach Anerkennung gekennzeichnet sind. Ein Mitarbeiter will seine Aufgabe gut machen und das eine oder andere Lob einstecken.Außerdem möchte er sich weiterentwickeln können. Auf der anderen Seite will aber auch die Führungskraft Anerkennung bei den Mitarbeitern finden. Sie hofft, dass ihre Entscheidungen wahrgenommen und umgesetzt werden, und wünscht sich, dass ihr die Mitarbeiter den notwendigen Respekt entgegenbringen.

Beide Parteien – die Führungskraft wie die Mitarbeiter – stehen in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander.Um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden, braucht die Führungskraft ein stabile innere Haltung, die sie unabhängig von dem Urteil anderer agieren lässt. Ansonsten würde sie manipulierbar und für die Ziele anderer einsetzbar.

Je höher die Qualifikation der Mitarbeiter, umso häufiger überschneiden sich die Aktionsräume von Mitarbeiter und Führungskraft. Das kann Konflikte produzieren.Ein ständiger Austausch und eine enge Zusammenarbeit sind Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Projekte.

Die Bevorzugung Einzelner

Als disziplinarischer Vorgesetzter trägt die Führungskraft die volle Verantwortung für ihr Team. Da ist es besonders wichtig, die einzelnen Mitarbeiter gut zu kennen und ihre Leistungsfähigkeit einschätzen zu können. Führungskräfte sind auch keine Engel, und so kommt es schon einmal vor, dass sie einen Mitarbeiter mehr wertschätzen als andere Kollegen, weil sie einfach von seiner Arbeit oder seiner Art überzeugt sind.

Dr. Heinz Müller ist der Vorgesetzte von Bernd Reiser. Die beiden arbeiten schon seit langer Zeit zusammen. Heinz ist ein alter Studienfreund von Bernd. Und weil Bernd es ziemlich schwer hatte, nach seinem Abschluss eine geeignete Position zu finden, holte Heinz ihn, als er die Führung der Gruppe übernahm, ins Unternehmen. Mit der Zeit kühlte sich das Verhältnis zwischen den beiden ab. Heinz ist der Meinung, er müsse Bernd wie alle anderen Mitarbeiter behandeln. Bernd seinerseits erwartet aber aufgrund des besonderen Vertrauensverhältnisses eine Bevorzugung – hinsichtlich der Aufgaben und der Finanzen. Das macht Heinz Probleme. Bernd will seinen nächsten Gehaltssprung mit Heinz heute besprechen.

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