Karriere im Griff - Etikette-Ratgeber für den beruflichen Aufstieg

Karriere im Griff - Etikette-Ratgeber für den beruflichen Aufstieg

von: Oliver K.-F. Klug

wbv Media, 2005

ISBN: 9783763933150

Sprache: Deutsch

189 Seiten, Download: 1129 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Karriere im Griff - Etikette-Ratgeber für den beruflichen Aufstieg



3. Bewerbungsgespräche (S. 28-29)

3.1 Begrüßung

Hat Sie ein Arbeitgeber angerufen oder schriftlich eingeladen, folgt die zweite Runde der Bewerbung, das Gespräch. Zwar muss niemand den Knigge auswendig lernen vor seinem ersten Bewerbungsgespräch.9 Es gibt allerdings einige immer häufiger anzutreffende Stillosigkeiten, die im Bewerbungsgespräch dann doch vermieden werden sollten. Ich war einmal Zeuge eines Vorstellungsgespräches, bei dem der Bewerber es bei der Begrüßung durch eine Dame per Handschlag nicht einmal für nötig hielt, sich von seinem Stuhl zu erheben. Auch empfiehlt es sich, beim Handschlag die gegebenenfalls in der Hosentasche ruhende Hand herauszuziehen. Allerdings kann auch ein besonders akkurates Verhalten aufgesetzt und peinlich wirken. Tatsächlich sollte der Bewerber bei Begrüßung seines Gegenübers keinen „Bückling" vollziehen. Grundsätzlich gilt die Maxime: Korrekt, aber natürlich!

3.2 „Vorbereitet sein"

Kein Bewerber dürfte bei einem Bewerbungsgespräch relaxed sein, das weiß auch der Personalchef. Allzu starke Nervosität wirkt aber zu wenig souverän. Wer sich beispielsweise im Sommer bewirbt und weiß, dass er in Extremsituationen stark schwitzt, sollte dies bei der Wahl seines Hemdes bedenken und das Sakko nach Möglichkeit anbehalten. Häufig sind Bewerber auch während eines Gespräches so unruhig, dass der Schluck aus einer gut gefüllten Kaffeetasse zur Herausforderung wer- den kann. Also auf das Angebot einer Tasse Kaffee besser mit dem Hinweis verzichten, man hätte gerade schon zu Hause noch einen getrunken. Ein Freund berichtete mir mal von einem Bewerbungsgespräch, in dem es ihm nicht gelang, aus einem Mineralwasserfläschchen in ein Glas einzugießen, ohne dass der Flaschenhals mehrfach laut gegen den Glasrand klapperte. Nervosität ist zwar völlig natürlich und spricht auch nicht gegen einen Kandidaten, es sollte jedoch alles vermieden werden, was das Bewerbungsgespräch unterbricht und das Gegenüber von den Qualifikationen und guten Eigenschaften des Bewerbers ablenkt.

3.3 Kleidung

Bei Herren herrscht generell eine gewisse Eintönigkeit. In großen Industrieunternehmen, Banken, Versicherungen und den meisten dienstleistenden freien Berufen gilt nach wie vor der dunkelgraue und dunkelblaue, der nadelgestreifte, der Flanell- oder allenfalls noch der Glencheck-Anzug als uneingeschränkt businesstauglich. Seien Sie also auch bei einer Bewerbung im Herbst mit Ihrem Country-House-Stil vorsichtig. Ein very british aussehendes Sakko macht zwar durchaus eine gute Figur, Sie können aber leicht als Sonderling oder modischer Gockel eingestuft werden, wenn Sie so auftreten.

Achten Sie hier auch auf Ihnen vielleicht unwichtig erscheinende Details. Natürlich ist für Herren der blaue Clubblazer mit grauer Hose businesstauglich. Mancher Personalchef wird ihn aber mit großbürgerlicher Herkunft assoziieren. In einer englischen Karikatur wurde der so gekleidete neue Mitarbeiter vom Boss mit den Worten empfangen: „This office is not a ship and you are certainly not the Captain." Also bevorzugen Sie lieber den dunklen Anzug ohne Goldknöpfe und warten Sie ab, ob der Clubblazer oder ein dezent gemustertes Sakko zum gängigen Outfit der Kollegen Ihrer Hierarchie-Ebene gehört. Karriereberater raten dazu, sich im Outfit eher nach oben als nach unten zu orientieren. Damit suggerieren Sie, dass Sie auch in einer höheren Position eine gute Figur machen würden. Aber aufgepasst, halten Sie immer in Wert und Stil Ihrer Kleidung einen gewissen Respektabstand zu Ihren Vorgesetzten ein.

Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass Sie weder mit abgewetzten Stücken noch mit furchtbar quietschenden Kreppsohlen oder anderen Fauxpas erscheinen. Eine immer wieder anzutreffende Unart ist auch das Tragen von Hemden mit viel zu großer Kragenweite. Das ist bei Freizeithemden kein Problem. Bei einem Businesshemd mit Krawatte muss die Kragenweite allerdings hundertprozentig stimmen.

Kategorien

Service

Info/Kontakt