UML@Work - Objektorientierte Modellierung mit UML2

UML@Work - Objektorientierte Modellierung mit UML2

von: Martin Hitz, Gerti Kappel, Elisabeth Kapsammer, Werner Retschitzegger

dpunkt, 2005

ISBN: 9783898648707

Sprache: Deutsch

437 Seiten, Download: 3902 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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UML@Work - Objektorientierte Modellierung mit UML2



2 Was bringt UML2? (S. 21-22)

Das vorliegende Kapitel gibt einen Einblick in die Neuerungen von UML2. Um die Motivation dafür besser zu verstehen, werden zunächst die Ziele erläutert, die der Weiterentwicklung von UML zugrunde gelegt wurden, wobei insbesondere auch einige Quellen von Anforderungen angeführt werden, die auf die Ausgestaltung der Ziele maßgeblichen Einfluss hatten. Aufbauend darauf werden zunächst diagrammspezifische Neuerungen von UML2, kategorisiert in Strukturmodellierung und Verhaltensmodellierung, beschrieben, gefolgt von generellen, diagrammübergreifenden Neuerungen. Die Beschreibung versteht sich dabei als Überblick der nach Meinung der Autoren essenziellen Neuerungen, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben.

Ziel ist es, nicht nur dem »UML1-Kenner« an zentraler Stelle (und damit nicht verteilt auf einzelne Kapitel) einen schnellen Einstieg in die wesentlichen Neuerungen von UML2 zu ermöglichen, sondern auch dem »UML-Neuling« die Grundphilosophie und ein »Big Picture « von UML2 zu vermitteln. Diesem wird die Lektüre jedoch erst nach Aneignung des Basiswissens über die verschiedenen UML-Diagrammarten empfohlen. Details sind in jedem Fall in den nachfolgenden Kapiteln der Beschreibung der einzelnen Diagrammarten nachzulesen, in denen auch an geeigneter Stelle auf manches Neuerungsdetail hingewiesen wird. Auf grundlegende Neuerungen im UML-Metamodell wird – soweit der UML-Anwender davon nicht direkt betroffen ist – erst in Unterkapitel 5.1 näher eingegangen. Den Abschluss des Kapitels bildet eine kritische Betrachtung von UML2.

2.1 Ziele von UML2

UML hat sich als Standard-Modellierungssprache in der Praxis durchgesetzt. Gründe dafür liegen zum einen darin, dass durch die Standardisierung von UML eine stabile Grundlage für die Entwicklung von Modellierungswerkzeugen, aber auch von Modellierungswissen geschaffen wurde.

Zum anderen bietet UML natürlich auch inhaltliche Qualitäten, wie eine »formale« Basis durch Verwendung eines Metamodells, eine Ausdrucksstärke, die über übliche Programmiersprachen hinausgeht, sowie Erweiterungsmechanismen, die den Einsatz von UML auch in speziellen Anwendungsgebieten ermöglichen.

Trotz dieser offensichtlichen Vorteile von UML entschloss sich die OMG zur Initiierung einer grundlegenden Weiterentwicklung des Standards. Was waren die Gründe dafür? Zunächst die Erfahrungen, die mit UML1 bis zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt werden konnten, und die dabei erkannten Nachteile beim Einsatz von UML, sowohl in der Forschung als auch in der industriellen Praxis. Ein weiterer Motivationsgrund liegt im permanenten Technologiewandel und dem damit verbundenen Aufkommen neuer Programmiersprachen wie C#, Phyton oder PHP und neuer Anwendungsbereiche, wie z.B. komponenten- und serviceorientierte Architekturen (SOAs), Geschäftsprozessmanagement, eingebettete Systeme oder aber Echtzeitsysteme, die entsprechende Modellierungsunterstützung benötigen.

In diesem Zusammenhang ist das Aufkommen der Model Driven Architecture (MDA) der OMG sicherlich als eine der treibenden Kräfte hinter der Weiterentwicklung von UML zu sehen [OMG03c]. Die Grundidee der MDA besteht darin, Code als primäres Artefakt der Softwareentwicklung durch Modelle abzulösen. Modellgetriebene Entwicklung auf Basis der MDA hat nicht nur eine automatische Modelltransformation zum Ziel, z.B. zum Zweck der Codegenerierung, sondern schafft darüber hinaus auch die Basis für eine automatische Validierung, Verifikation und Ausführung von Modellen. Notwendige Voraussetzung für den Einsatz von UML im Rahmen der MDA ist eine Präzisionssteigerung der Definition von Sprachkonzepten, eine Forderung, die in UML1 bisher nicht konsequent umgesetzt wurde.

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