Business Behaviour - Souverän Auftreten im Job

Business Behaviour - Souverän Auftreten im Job

von: Gabriele Schlegel, Claudia Tödtmann

Redline, 2005

ISBN: 9783864140624

Sprache: Deutsch

137 Seiten, Download: 534 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Business Behaviour - Souverän Auftreten im Job



Dress Codes und Auftreten (S. 85-86)

Mein letzter Wille: Sonnenbrille. Wann man im Beruf seine Sonnenbrille anlassen darf – und wann nicht
Ist es Ihnen bei den Übertragungen der Olympischen Spiele aus Athen auch aufgefallen? Eine große Zahl von Sportlern hielt es nicht einmal bei TVInterviews für nötig, ihre dunklen Sonnenbrillen abzusetzen. Ich meine, dies ist ein grober Schnitzer – nicht nur wegen der Etikette, sondern auch aus psychologischen Gründen. Blickkontakt ist die wichtigste Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Schauspieler wie Robert Mitchum, Marilyn Monroe, Al Pacino hatten und haben eine besondere Fähigkeit, Blickkontakte mit der Kamera aufzubauen. Sie wussten, dass nur Blicke Sympathie und Vertrauen beim Zuschauer erzeugen.

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis meint sogar: „Dem häufigen und ständigen Tragen dieses Accessoires haftet ein Hauch von Unseriosität an. Es sieht so aus, als habe man etwas zu verbergen." Die Ausnahme: „Diese Regel gilt nicht für die italienischen Polizisten, Gigolos oder Mitglieder der Cosa Nostra."

In unserer Kultur und in den USA ist Blickkontakt ganz wichtig, im Gegensatz zu Asien. Dort wirkt er sogar indiskret und ist zu vermeiden. In einem Gespräch läuft es dort so, dass man sich zwischendurch immer mal wieder ganz kurz ansieht. Asiaten schauen immer wieder länger gen Boden oder auf ihren Schoß. Die europäische Ansicht, man könne durch den festen Blick in die Augen des Gegenübers Rückschlüsse auf seine Denkweise ziehen, existiert in Asien nicht. Das aus dem direkten, persönlichen Blickkontakt resultierende Signal, man sei sich einig, können Sie nicht erwarten.

Grundsätzlich gilt hierzulande: Mindestens beim Begrüßen, aber auch beim anschließenden Gespräch darf man keine Sonnenbrille aufhaben. Für den Gesprächspartner ist es ein unangenehm, keine Reaktionen beim Gegenüber sehen zu können. Hellblau getönte Gläser, wie sie die Popsängerin Anastasia populär machte, sind zulässig. Schließlich bleibt der Blickkontakt erhalten. Beim Business-Lunch im Freien tragen Sie bitte nur dann eine Sonnenbrille, wenn es unbedingt erforderlich ist. Wenn Sie geblendet sind, dürfen Sie sie selbstverständlich aufziehen und erklären: „Bitte entschuldigen Sie, dass ich die Sonnenbrille aufsetze, aber die Sonne ist so grell."

Zwar hat die Sonnenbrille mittlerweile den Status eines modischen Accessoires erlangt. Für den Freizeitbereich ist das auch in Ordnung, aber die Brille im Geschäftsleben nur aus modischen Erwägungen aufzusetzen ist unprofessionell und unhöflich.

Etwas Anderes ist es, wenn man triftige Gründe hat. So wie meine Freundin, eine Geschäftsfrau in Wiesbaden. Der ist es immer hochnotpeinlich, wenn sie ihre getönte Brille auch in Gesprächen „immer auflässt, um wenigstens die Speisekarte lesen zu können". Aber sie muss aus medizinischen Gründen einfach ihre Augen schützen. In so einem Fall sind allerdings ebenfalls ein paar erklärende Worte angebracht.

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