Erfolgreich ohne Chef. Handbuch für Freiberufler, Selbstständige und freie Mitarbeiter

Teil B So optimieren Sie Ihre Firma (S. 139-140)

Was Ihre Firma von Ihnen erwartet und um welche Aufgaben Sie sich wirklich kümmern sollten.
Wie Sie die richtigen Ziele setzen und sicherstellen, dass Sie diese auch erreichen.
Wie Sie Ihre Zeit optimal nutzen, gute Entscheidungen treffen, Risiken richtig managen und was Sie anderen überlassen sollten.
Wie Sie passende Mitarbeiter finden, erfolgreich führen und, falls es nicht funktioniert, wieder entlassen.
Warum Mitarbeiter nicht immer tun, was sie sollen, und wie Sie das zukünftig vermeiden.
Wie Sie Ihre Abläufe vereinfachen, Ihren Verwaltungsaufwand reduzieren sowie Angebote, Verträge und Rechnungen richtig gestalten.

1 Was Sie Ihrer Firma schuldig sind

An manchen Tagen fühle ich mich wie ein Rudersklave auf einer römischen Galeere. Gläubiger, Mitarbeiter und Kunden geben den Takt vor. Und der wird immer schneller.

Selbstständiger im Coaching

Der Punkt, an dem Sie aufhören, über Verbesserungen, neue Hebel und Abkürzungen nachzudenken, ist die Grenze für Ihre Ertragssteigerung. Immer wieder stehen die Vorstandsgehälter großer Aktiengesellschaften im Blickfeld der Öffentlichkeit und es werden heftige Diskussionen darüber geführt, ob diese Gehälter angemessen sind. Dahinter verbirgt sich der Gedanke, dass das Management keinen direkten Beitrag zur eigentlichen Leistungserbringung leistet. Diese Idee findet sich auch und gerade bei Freiberuflern und Selbstständigen, welche Tag für Tag aus eigener Kraft ihren Umsatz generieren müssen.

Doch die Wirtschaftsgeschichte zeichnet ein anderes Bild. Besonders deutlich wird dies in Krisenzeiten. Die Ursache für Insolvenzen liegt nur äußerst selten in unzureichenden Produkten oder schlechter Arbeitsleistung begründet. Inhaber oder Geschäftsführer solcher Betriebe beklagen die Wirtschaftslage, die hohen Löhne, restriktive Banken und viele andere exogene Erklärungsfaktoren. Doch dem widerspricht die Realität: auch in schlechten Zeiten wächst mindestens jeder siebte Betrieb gegen jeden Trend in Umsatz und Gewinn. Und das liegt an Vorstand und Management. Wenn ein Schiff auf Grund läuft, trägt dafür der Kapitän die Verantwortung.

Selbst wenn sein Steuermann betrunken war, hätte der Kapitän das verhindern müssen. Und ebenso ist es seine Aufgabe, die Besatzung zusammenzustellen, zu trainieren und für eine reibungslose Ausführung zu sorgen. Die gleiche Verantwortung übernimmt jeder, der eine eigene Firma gründet. Er muss im ersten Schritt das Unternehmensziel bestimmen. Denn eine Firma ohne Ziel ist wie ein Schiff mit gebrochenem Ruder hilflos den Stürmen des Marktes ausgesetzt. Entscheidet sich der Kapitän eines Handelsschiffes für den falschen Zielhafen, bleibt seine Ware unverkäuflich. Findet er dagegen eine Marktnische für seine Produkte, winkt ihm unermesslicher Gewinn.

Doch viele Wege führen nach Rom. So wie ein guter Kapitän unterschiedliche Routen prüft, bevor er den Kurs vorgibt, muss der Firmenchef sich auf eine Strategie festlegen. Wer aus Bequemlichkeit oder aus Zeitdruck den erstbesten Weg einschlägt, übersieht Abkürzungen und verschenkt wertvolle Ressourcen. Erst wenn alle wesentlichen Alternativen auf dem Tisch liegen, sollte er sich auf eine Strategie festlegen.